Diese Webseite verwendet Cookies

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die richtigen Inhalte für Ihre Sprache und Geräte anzuzeigen (Notwendig), für Sie ausgewählte Inhalte zu präsentieren (Präferenzen), die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren (Statistiken) und Ihnen auch auf anderen Websites unsere besten Sonderangebote unterbreiten zu dürfen (Marketing).

Mit Klick auf „Alle akzeptieren“ willigen Sie in die Verwendung von Cookies ein. Sie können Cookies einzeln auswählen und durch Klicken auf "Konfiguration speichern" akzeptieren. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit in der Fußzeile unter "Cookie-Einstellungen" ändern oder widerrufen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Diese Cookies ermöglichen es unter anderem, Ihnen ausgewählte Inhalte anzuzeigen.

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren. Die Informationen werden anonym gesammelt und analysiert. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des gleichen Anbieters gesetzt. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung und der des jeweiligen Anbieters.

Diese Cookies benötigen wir, um Ihnen z. B. auf anderen Websites unsere Werbung anzuzeigen. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung und der des jeweiligen Anbieters.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Sie können die nicht notwendigen Cookies „Alle akzeptieren“ oder mit „Konfigurieren“ gewünschte Cookies einzeln aktivieren. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit in der Fußzeile unter „Cookie-Einstellungen“ ändern. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vitamin D: die Fakten zu den häufigsten Fragen und Behauptungen

Schriftzug Vitamin D im Sand

Inhalt

1. Hat eine Vitamin-D-Einnahme positive Effekte auf die Gesundheit?

Es ist klar belegt, dass eine optimale Versorgung mit Vitamin D viele positive Effekte auf die Gesundheit hat. Aktuell wurden diese jedoch in verschiedenen Beiträgen der Medien infrage gestellt – nicht zuletzt aufgrund der ersten Ergebnisse der im Herbst erschienen grossen DO-HEALTH-Studie. Die Studie untersuchte u. a. den Effekt von zusätzlich täglich 2000 IE Vitamin D auf die Gesundheit von gesunden Erwachsenen im Alter von 70+.

Erste Ergebnisse der DO-HEALTH-Studie sollten richtig eingeordnet werden

Die erste Auswertung zeigte keine deutlichen Vorteile von zusätzlich eingenommenem Vitamin D auf die Gesundheit. Dennoch weisen sogar die Autoren selbst darauf hin, dass die Ergebnisse richtig eingeordnet und folgende Faktoren berücksichtigt werden müssen:

  1. Die allermeisten Studienteilnehmer waren regelmässig sportlich aktiv.
  2. Die Hälfte der Probanden war sogenannte «Healthy Ager» ohne Grunderkrankungen und ohne Vitamin-D-Mangel.
  3. Alle durften zusätzlich zur Studienmedikation 800 IE Vitamin D täglich einnehmen.

Aufgrund dieser Tatsachen wird die Einnahme von Vitamin D nicht grundsätzlich infrage gestellt.

Es gilt zudem zu beachten, dass eine Vielzahl von Schweizerinnen und Schweizern einen Vitamin-D-Mangel aufweisen und auch die Gruppe mit einem erhöhten Vitamin-D-Mangel-Risiko sehr gross ist.
Die Faktoren für ein erhöhtes Vitamin-D-Mangel-Risiko finden Sie in diesem Artikel.

 

Senioren treiben Sport im Freien
Die meisten Teilnehmer der DO-HEALTH-Studie treiben regelmässig Sport.

2. Kann die Einnahme von Vitamin D die Gesundheit gefährden?

Wie in vielen Situation im Leben gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Eine reguläre Supplementierung ist bedenkenlos möglich und die einzige Möglichkeit, den weitverbreiteten Mangel in allen Alters- und Bevölkerungsschichten in den Griff zu bekommen.

Im Schweizer Lebensmittelgesetz gilt ein Vitamin-D3-Höchstwert von 2800 IE (= 70 µg) pro Tag für Nahrungsergänzungsmittel.1 Von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit wurde eine Gesamtzufuhr von langfristig täglich 4000 IE Vitamin D3 als sicher bestimmt. Bei der Festlegung dieses Wertes wurden bereits Sicherheitsfaktoren berücksichtigt. Eine Supplementierung von 600–2800 IE täglich ist bedenkenlos möglich.

Für Erwachsene soll die tägliche Zufuhr aus allen Nahrungsquellen inklusive angereicherter Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel ohne Rücksprache mit einem Arzt nicht höher als
4000 IE (= 100 µg) sein, weil Vitamin D sich im Körper anreichern kann. Bei einem zu hohen Blutspiegel (z. B. 25(OH)-Vitamin-D-Spiegel im Blutserum über 50 ng/ml (125 nmol/l) können Komplikationen wie z. B. erhöhte Kalzium-Blutspiegel oder Nierenprobleme häufiger auftreten.

3. Kommt Vitamin-D-Mangel in der Schweiz häufig vor?

Vitamin-D-Mangel ist in der Schweiz sehr weit verbreitet. Die Eidgenössische Ernährungskommission geht davon aus, dass weniger als 30 % der Schweizerinnen und Schweizer einen optimalen Blutwert von 75 nmol/l erreichen und dass über 50 % mit Werten von unter 50 nmol/l unterversorgt sind.

Spontane Blutspiegelmessungen bei normalen Patienten in Hausarztpraxen in der Schweiz zeigten, dass nur 8.6 % aller Patienten ideale Werte hatten, aber rund 60 % der Patienten einen Mangel aufwiesen (11 % sogar einen schweren).8

Es sind also nicht nur ein paar Menschen in der Schweiz von einem Vitamin-D-Mangel betroffen, sondern breite Bevölkerungsschichten – in vielen Altersgruppen gar mehr als 50 %. Auch Untersuchungen bei Schwangeren zeigen, dass viele werdende Mütter einen Vitamin-D-Mangel aufweisen.

Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren in der Schweiz

Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren in der Schweiz im 1. Trimester » Kreisdiagramm | Burgerstein Foundation
Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren in der Schweiz im 3. Trimester » Kreisdiagramm | Burgerstein Foundation

Vitamin-D-Mangel ist nach wie vor auch bei Schwangeren noch zu häufig; dies zeigen Daten vom Universitätsspital Zürich von 2015 und 2016.

4. Unterstützt Vitamin D das Immunsystem?

Gesundes Paar geniesst den Schnee dank gutem Immunsystem
Eine gute Vitamin-D-Versorgung ist wichtig für das Immunsystem.

Es gibt klare medizinische Hinweise, dass eine gute Vitamin-D3-Versorgung eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt und das generelle Erkältungsrisiko reduziert. Darum sollte ein optimaler Vitamin-D-Spiegel angestrebt werden. Hierzu ist eine tägliche Supplementierung sinnvoll.

5. Hilft Vitamin D gegen Coronaviren?

Die Bedeutung von Vitamin D für das Immunsystem ist bekannt (siehe Frage 4). Für die Bestätigung der Annahme, dass die Wirkung von Vitamin D auch gegen Coronaviren helfen könnte, gibt es bisher keine ausreichend grosse, aussagekräftige Studie.

Der Anspruch auf grosse, aussagekräftige Studien lässt aus wissenschaftlicher Sicht die Fragen offen, ob es sinnvoll ist, Corona-Patienten mit Vitamin D zu behandeln, oder ob das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, durch die prophylaktische Einnahme von Vitamin D reduziert wird.

Diese geforderten grossen Studien brauchen Zeit. Es gibt aber bereits Hinweise, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel im Kampf gegen Corona sinnvoll ist.

Führende Altersmediziner empfehlen die präventive Einnahme von Vitamin D im Rahmen der COVID-19-Pandemie

Prof. Dr. med. Heike Bischoff-Ferrari und Prof. Dr. med. Reto Kressig – zwei führende Altersmediziner aus den Universitätsspitälern Zürich und Basel – sprechen sich für die sichere und präventive Einnahme von 400 bis 1000 IE Vitamin D pro Tag in ihrer Empfehlung an die Schweizer Hausärzte und Geriater aus. Beide waren übrigens auch an der in diversen Medien zitierten DO-HEALTH-Studie entscheidend beteiligt.

Anbei der komplette letzte Abschnitt dieser Empfehlung von Bischoff-Ferrari und Kressig:
Aufgeschaltet am 18.1.2021 auf der Webseite der Schweizerischen Fachgesellschaft für Geriatrie.

«Zusammenfassend fehlt bezüglich Vitamin D zum heutigen Zeitpunkt zwar der abschliessende Beweis einer grossen klinischen Studie bei COVID-19 erkrankten Patienten, jedoch sollte in der aktuellen Pandemie-Situation die Evidenz bezogen auf die Senkung jeglicher akuter Atemwegsinfekte um 30% mit der seitens des BAG seit 2012 bestehenden präventiven Empfehlung von 400 bis 1000 IE am Tag (bezogen auf die Knochengesundheit) eine ausreichende volksgesundheitliche Basis darstellen um jetzt zu reagieren. Alternativ werden, bis die Studienergebnisse der Boston VIVID Studie vorliegen Monate vergehen, in denen die sichere, günstige und breit verfügbare präventive Massnahme von 400-1000 IE Vitamin D am Tag bereits greifen könnte. Dazu befinden wir uns in der Wintersaison, in der mindestens jeder 2te erwachsene Mensch in der Schweiz einen Vitamin-D-Mangel hat und die COVID-19-Hochrisiko-Population von vulnerablen älteren Menschen das höchste Risiko für einen Vitamin-D-Mangel trägt.»

Die ganze Empfehlung finden Sie hier.

Auch weitere Schweizer Ärzte appellieren zum Einsatz von Vitamin D – lesen Sie beispielhaft mehr dazu in diesem Artikel.

6. Wie wichtig ist Vitamin D für die Knochengesundheit?

Es ist belegt, dass ein Mangel an Vitamin D das Risiko für Osteoporose erhöht. Ebenfalls belegt ist, dass eine optimale Vitamin-D-Versorgung das Risiko sogar reduziert. Wer also sein Risiko für Osteoporose reduzieren will, sollte optimale Serumwerte von über 75 nmol/l anstreben und sich nicht mit adäquaten Blutspiegeln (51–74 nmol/l) zufriedengeben.

Vitamin-D-Blutspiegel für die Knochengesundheit

Beurteilung der Vitamin-D-Versorgung & deren Auswirkungen » Tabelle zur Interpretation von Vitamin-D-Blutwerten

Tabelle adaptiert aus Bischoff-Ferrari H et al. Empfehlungen der Eidgenössischen Ernährungskommission zur Vitamin-D-Zufuhr für die Schweizer Bevölkerung. Schweiz Med Forum 2012;12(40):775–778 6

Dosierungen zur Erreichung der Zielwerte

Adäquate Blutspiegel

Gemäss den Empfehlungen der Eidg. Ernährungskommission reichen 600–800 IE Vitamin D pro Tag aus, damit fast alle Erwachsenen in der Schweiz einen adäquaten Blutspiegel erreichen.3

Dies deckt sich mit einem aktuellen Expertenstatement führender Altersmediziner der Schweiz vom Januar 2021, in dem rund 400 bis 1000 IE täglich (als Supplement) empfohlen werden.2

Wünschenswerte (optimale) Blutspiegel für die Knochengesundheit

Laut einer Studie unter der Leitung von Frau Prof. Dr. med. H. Bischoff-Ferrari vom Universitätsspital Zürich werden für wünschenswerte Zielwerte Tagesdosierungen von 1800–2400 IE Vitamin D3 empfohlen.4

Die überwiegende Mehrzahl der Leute, die 2000 IE täglich einnehmen, erreicht gemäss der Eidgenössischen Ernährungskommission wünschenswerte Blutspiegel. Mit 600–800 IE werden jedoch nur rund 50 % der Bevölkerung diesen Wert erreichen.

In der Realität sind aber leider nur 30 % der Bevölkerung so gut versorgt, weil zu viele Menschen weniger bzw. kein Vitamin D supplementieren.5 Aus unserer Sicht eine vertane Chance!

 

Grossvater und Kind haben Spass und spielen im Park
Gesunde Knochen dank optimalen Vitamin-D-Blutspiegeln.

7. Wie oft sollte Vitamin D eingenommen werden?

Die Einnahme von Vitamin D sollte täglich stattfinden. Die positiven Effekte von Vitamin D auf das Immunsystem können nur bei täglicher (und maximal wöchentlicher) Gabe nachgewiesen werden.7

8. Wird im Winter kein Vitamin D im Körper produziert?

Im Winter kann unser Körper in unseren Breitengraden nicht ausreichend Vitamin D produzieren. Die Sonnenstrahlung, welche für die körpereigene Produktion benötigt wird, ist nur von April bis Oktober genügend stark.

Grafik: Saisonaler Verlauf der Vitamin-D-Bildung in der Haut in Mitteleuropa

Fazit: Vitamin D ist wichtig für die Gesundheit

Auch wenn zurzeit viel über die Wirksamkeit von Vitamin D diskutiert wird, machen die Fakten deutlich, dass ein optimaler Vitamin-D-Spiegel für die Gesundheit wichtig ist und die Einnahme für viele Menschen positive Effekte mit sich bringt.

Haben Sie Fragen zu Vitamin D, welche wir noch nicht beantwortet haben? Dann senden Sie uns Ihre Frage per E-Mail an: info@burgerstein-foundation.ch

Quellen:

1 Verordnung des EDI vom 16. Dezember 2016 über Nahrungsergänzungsmittel (VNem), z. B. hier: https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2017/155/de#a1

2 https://www.sfgg.ch/wp-content/uploads/Expertenstatement-zu-den-aktuellen-Fragen-zu-Vitamin-D_18.1.2021.pdf

3 https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/das-blv/organisation/kommissionen/eek/vitamin-d-mangel/datenlage-sicherheit-empfehlung-vitamin-d-mangel.pdf.download.pdf/EEK_Vitamin_D_Executive_Summary_de.pdf

4 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19957164/

5 https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/das-blv/organisation/kommissionen/eek/vitamin-d-mangel/datenlage-sicherheit-empfehlung-vitamin-d-mangel.pdf.download.pdf/EEK_Vitamin_D_Executive_Summary_de.pdf

6 Bischoff-Ferrari, HA et al. Empfehlungen der Eidgenössischen Ernährungskommission zur Vitamin-D Zufuhr für die Schweizer Bevölkerung. Swiss Medical Forum 2012;12(40):775-778.

7 Martineau AR et al. Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: systematic review and meta-analysis of individual participant data. Brit Med J 15 (2017);356:i6583.

8 Merlo C et al. Vitamin D Deficiency in Unselected Patients from Swiss Primary Care: A Cross-Sectional Study in Two Seasons. PLoS One. 2015 Sep 15;10(9):e0138613. 

Weitere Artikel