Diese Nährstoffe sollten Sie in der Schwangerschaft zusätzlich zu einer gesunden Ernährung zuführen
Diese Nahrungsergänzungen mit Vitaminen und Co. sind in der Schwangerschaft sinnvoll
Niemals ist der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bei einer Frau höher als während der Schwangerschaft – wussten Sie das? Auch wenn Sie sich besonders viel Mühe beim Gestalten Ihres Essensplans geben, ist es schwierig oder sogar unmöglich, dieses erhöhte Bedürfnis an Mikronährstoffen allein durch die Ernährung zu decken.
Diese Nährstoffe sollten zusätzlich eingenommen werden:
- Multivitamin-Mineralstoffpräparat
- Omega-3-Fettsäuren DHA & EPA
- Mineralstoffe Kalzium & Magnesium
- evtl. Probiotika
Multivitamin-Mineralstoffpräparat als Basisversorgung
- Komplikationen in der Schwangerschaft
- Fehlbildungen und Geburtsfehler beim Baby
- Entwicklungsstörungen und kognitive Defizite beim Kind
- Frühgeburten und Wachstumsverzögerungen des Fötus im Bauch der Mutter
- Autismus beim Kind
Worauf bei der Wahl eines Basispräparates geachtet werden sollte
Achten Sie besonders darauf, dass das Produkte folgende Punkte erfüllt:
- Folsäure; mind. 600 ug pro Tagesdosierung
Studien zeigen, dass Folsäure bessere Resultate bei der Reduktion von Fehlbildungen zeigt, wenn sie zusammen mit anderen Mikronährstoffen kombiniert wird.
- Vitamin D3
Auch wenn in der Basisversorgung Vitamin D enthalten ist, sollten Sie die Vitamin-D-Blutwerte von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin kontrollieren lassen. Für die Entwicklung und die Risikoreduktion von Schwangerschaftskomplikationen sind Blutwerte von 75 bis 150 nmol pro Liter optimal.
Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren in der Schweiz:
- Jod mit mind. 150 ug pro Tagesdosierung
Das Schweizer Ernährungsbulletin 2019 zeigt, dass die Jodaufnahme in der Schweiz die empfohlenen Werte der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Werte für Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter unterschreitet.
- Eisen; 30 bis 40 mg pro Tagesdosierung
Die meisten Fälle von Blutarmut in Folge von Eisenmangel in der Schwangerschaft können mit der Zufuhr von 30 bis 40 mg Eisen pro Tag verhindert werden. Insbesondere zu Beginn einer Schwangerschaft ist es wichtig, genügende Eisenreserven zu haben. So wird das Risiko reduziert, dass Sie im Verlauf der Schwangerschaft hochdosierte Eisenpräparate einnehmen müssen, welche häufig schlecht vertragen werden.
Mehr über hochdosierte Eisenpräparate erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
- Vitamin A in Form von Beta-Carotin
Beta-Carotin als Vorstufe von Vitamin A verhindert das Risiko einer Vitamin-A-Überdosierung, welche beim ungeborenen Kind zu Fehlbildungen führen kann.
Selbst wenn Sie ein gut formuliertes Multivitamin-Mineralstoffpräparat für Schwangere einnehmen, ist es notwendig, einzelne Mikronährstoffe bzw. Fettsäuren zusätzlich zur Basisversorgung zu sich zu nehmen:
Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA
Gemäss neuen Analysen reduziert die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft das Risiko für diverse Komplikationen wie z. B. Frühgeburten und zu geringes Geburtsgewicht (< 2500 g ) beim Neugeborenen.
Omega-3-Fettsäuren reduzieren auch bei Neugeborenen das Risiko für:
- Frühkindliches Asthma (bis 5 Jahre)
- Infektionen der unteren Atemwege
- Allergien
Damit Sie alle diese positiven Effekte erreichen, empfehlen wir Ihnen, die Omega-3-Fettsäuren wie folgt einzunehmen:
- Idealerweise bereits ab Kinderwunsch bis zum Ende der Stillzeit 500 – 1000 mg der Omega-3 Fettsäure DHA (Docosahexaensäure)
- Zusätzlich ab dem 3. Trimester bis zum Ende der Stillzeit
2000 mg Omega-3-Fettsäuren mit Fokus auf EPA (Eicosapentaensäure)
Mineralstoffpräparate mit Kalzium und Magnesium
Um die Aufnahme von Kalzium zu verbessern, entscheiden Sie sich am besten für ein Produkt, welches auch Vitamin D3 enthält. Beide sind für ein gesundes Wachstum und die Entwicklung der Knochen bei Kindern von Bedeutung.
Magnesium ist wichtig für die Muskeln und das Nervensystem. Ab der zweiten Schwangerschaftshälfte entwickeln viele Schwangere einen Magnesiummangel, welcher nächtliche Wadenkrämpfe und die Gefahr von frühzeitigen Wehen erhöht.
Probiotika
Wählen Sie ein Probiotikum, welches die Laktobazillen-Stämme crispatus, rhamnosus, jensenji und gasseri enthält. Diese Stämme kommen in der Vaginalflora von gesunden Schwangeren vor und bilden ein Schutzschild gegen schädliche Bakterien und Pilze.
Der richtige Zeitpunkt für die Einnahme von Mikronährstofffen
Mit der Einnahme der aufgeführten Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Fettsäuren sowie Probiotika können Sie die Entwicklung Ihres Kindes und Ihre eigene Gesundheit während der Schwangerschaft optimal unterstützen.
Grundsätzlich gilt: Wählen Sie möglichst Produkte, die keine körperfremden Zusatzstoffe, Aromen, Konservierungsmittel und Süssstoffe enthalten. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln während der Schwangerschaft sollte vorab mit einer Fachperson besprochen werden.
Wussten Sie, dass Mikronährstoffe auch bei Schwangerschaftsbeschwerden eingesetzt werden können? In unserer Rubrik Therapieempfehlungen finden Sie die passenden Nährstoffe bei Beschwerden in der Schwangerschaft.