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Zink bei Hautproblemen

Junger Mann mit Akne

Inhalt

Resorption von Zink

Die Resorption von Zink erfolgt vor allem im Dünndarm. Die Aufnahme geschieht energieabhängig über spezielle ZIP-Transportproteine an der Mucosa des Dünndarms. Bei einem Zinkmangel werden diese Transportproteine (v. a. ZIP4) vermehrt exprimiert.1 Hohe Zinkgaben (ab 25 mg) bewirken eine Sättigung der Aufnahme. Die Aufnahme noch grösserer Zinkmengen (nach Sättigung der ZIP-4-Transporter) erfolgt vermutlich konzentrationsunabhängig im ganzen Darm.

Resorption von Zink im Dünndarm
ZIP4 ist ein wichtiger Importer und wird durch Zink reguliert. ZIP14 reagiert auf proinflammatorische Signale und ist vermutlich sowohl an der apikalen als auch der basolateralen Oberfläche der Enterozyten lokalisiert.

Zink bei Acne vulgaris

Viele Studien konnten zeigen, dass Zink bei der Therapie von Acne vulgaris wirksam ist. Einige dieser Studien möchten wir Ihnen im Folgenden näher vorstellen:

Acne vulgaris - Studie 1

Studiendesign2:

  • randomisierte, doppelblinde Multicenter-Studie, n = 66
  • medianes Alter: 22 (+/− 8 Jahre)
  • Akne seit 5–6 Jahren
  • 30 mg Zink (als Zinkgluconat) vs. Placebo für 2 Monate
  • 2-mal tägliche Einnahme von je 15 mg Zinkgluconat oder Placebo 20 Minuten vor dem Essen

Messung:

Behandler und Patienten gaben subjektive Beurteilung über Verbesserung an. Zusätzlich wurden Akneläsionen gezählt und mit einem Score je nach Schweregrad multipliziert.

Ergebnis:

Laut Einschätzung sowohl der Patienten als auch der Behandler signifikant stärkere Reduktion der entzündlichen Läsionen nach zweimonatiger Behandlung mit täglich 30 mg Zinkgluconat vs. Placebo.

Zinkeinnahme bei Akne zur Reduktion der entzündlichen Läsionen: Einschätzungen Behandler und Patienten » Grafik
Rückgang Akneläsionen – Einschätzungen Behandler und Patienten

Acne vulgaris - Studie 2

Studiendesign:3

  • randomisierte, doppelblinde Studie, n = 332
  • medianes Alter: 19 Jahre
  • Akne seit 3–7 Jahren
  • Einnahme von 30 mg Zink (als Zinkgluconat) vs. 100 mg Minocyclin während 3 Monaten
  • täglich morgens nüchtern, bei schlechter Verträglichkeit spätabends

Messung:

Primärer Endpunkt war die klinische Erfolgsrate am Tag 90 (definiert als Reduktion der entzündlichen Läsionen um mehr als 2/3 (z. B. Papeln, Pusteln))

Ergebnis:

Bei 31.2 % im Zink-Arm zeigte sich eine Abnahme an entzündlichen Läsionen (u. a. Papeln und Pusteln) von mehr als 2/3, beim Antibiotikum (Minocyclin) war die Rate höher (63.4 %). Sowohl 30 mg Zinkgluconat als auch 100 mg Minocyclin waren wirksam und reduzierten die Gesamtzahl der Akneläsionen um 50 % resp. 67 % nach 3 Monaten.

Zinkeinnahme bei Akne zur Reduktion der entzündlichen Läsionen: Vergleich Zinkgluconat und Minocyclin » Grafik
Vergleich Zinkgluconat und Minocyclin – ermittelte Anzahl oberflächlicher, entzündlicher Läsionen (Papeln und Pusteln)

Fazit

  • Die Einnahme von 30 mg Zinkgluconat ist eine sinnvolle Therapie der Acne vulgaris.
  • Zink zeigte nach 3 Monaten einen geringeren Effekt als Minocyclin bezüglich Reduktion der Anzahl an Läsionen. Zinkgluconat hat jedoch den Vorteil, kein Antibiotikum zu sein: gute Verträglichkeit, keine Resistenzbildung (was insbesondere deshalb hervorzuheben ist, weil Zink häufig als Langzeittherapie eingesetzt wird).
  • Zink erwies sich in den meisten Studien als wirksamer als Placebo sowie vergleichbar effektiv wie Oxytetracyclin (n = 37) sowie weniger effektiv als Tetracycline (n = 40).4

Zink bei Acne inversa

Studie bei therapieresistenten Patienten5

Studiendesign:

  • einarmige Studie, n = 22 (15 Frauen, 7 Männer)
  • medianes Alter: 38 Jahre
  • Zeit bis zur Diagnose median: 6.5 Jahre
  • 90 mg Zinkgluconat für initial 4 Monate, bei Ansprechen anschliessende Dosisreduktion um 15 mg alle 2 Monate
  • durchschnittliche Beobachtungsdauer: 2 Jahre

Ausgangslage:

Alle Patienten waren erfolglos vorbehandelt:

  • 18/22 mit Langzeitantibiotika (> 3 Monate) mit Tetrazyclinen – 9 zeigten eine Verbesserung, aber einen Rückfall nach Absetzen
  • 6/22 mit Isotretinoin, ohne dass sich eine Verbesserung zeigte
  • 3/7 Frauen hatten Cyproteronacetat, ohne dass sich eine Verbesserung zeigte
  • lokale Antiseptika, operative Eingriffe

11 Patienten hatten milde Symptome (Hurley I), 10 Patienten mittelschwere (Hurley II), 1 Patient wies schwere Symptome auf.

Ergebnis:

  • alle Patienten sprachen auf die Therapie an
  • 8/22 hatten eine komplette Remission
  • 14/22 hatten eine partielle Remission, definiert als Reduktion der Knoten von mindestens 50 % und/oder raschere Abheilung der Läsionen
  • kein Patient zeigte eine Verschlimmerung

Bei der kompletten Remission war eine Dosisreduktion zwischen 30 und 60 mg möglich (bei weiterer Reduktion trat der Relaps ein, bei erneuter Dosiserhöhung wieder die Remission).

Verträglichkeit:

  • 1/22 Abbruch infolge von Übelkeit und Erbrechen
  • 1/22 Diarrhö, 1/22 Blähungen, 1/22 Ösophagitis

Fazit

  • Die Einnahme von 90 mg Zinkgluconat während 4 Monaten ist eine unkomplizierte therapeutische Option bei Acne inversa. Bei gutem Ansprechen kann eine anschliessende Dosisreduktion um 15 mg alle 2 Monate erfolgen.
  • Die Verträglichkeit von Zink (vor allem von organischen Zinkverbindungen wie Zinkgluconat und Zinkcitrat) ist im Allgemeinen gut.
  • Bei Zinkmengen über 30 mg sollte an eine Interaktion mit dem Kupferhaushalt gedacht werden (z. B. 1–2 mg Kupfer mit einem Multivitamin-Multimineral-Präparat supplementieren).
  • Die optionale systemische Zinktherapie (3×30 mg pro Tag) in Kombination mit Tetrazyklinen ist Bestandteil der Schweizer Behandlungsempfehlungen für Acne inversa.6

Literatur

1 Cousins RJ. Gastrointestinal Factors Influencing Zinc Absorption and Homeostasis. Int J Vitam Nutr Res. 2010 October; 80(0):243–248.

2 Dreno B et al. Low doses of zinc gluconate for inflammatory acne. Acta Derm Venereol. 1989;69(6):541–3.

3 Dreno B et al. Multicenter randomized comparative double-blind controlled clinical trial of the safety and efficacy of zinc gluconate versus minocycline hydrochloride in the treatment of inflammatory acne vulgaris. Dermatology. 2001;203(2):135–40.

4 Deutsche Dermatolog. Gesellschaft, 2010. AWMF-Register 013/017: Behandlung der Akne. www.awmf.org; assessed 15.07.2020.

5 Brocard et al. Hidradenitis Suppurativa and Zinc: a New Therapeutic Approach. A pilot study. Dermatology. 2007 Apr. 214(4):325–7.

6 Hunger RE et al. Swiss Practice Recommendations for the Management of Hidradenitis Suppurativa/Acne Inversa. Dermatology 2017;233:113–119.

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