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Sauerkirschen

Nahaufnahme von Sauerkirschen in einer Holzschale

Inhalt

Sauerkirschen enthalten spannende Inhaltsstoffe für die Gesundheit

Die Polyphenole befinden sich in den äusseren Pflanzenschichten und sind verantwortlich für die intensive Rot-, Violett- oder Blaufärbung. Die in Sauerkirschen am häufigsten vorkommenden Polyphenole sind die Anthocyane und davon im speziellen das Cyanidin. Viele Polyphenole gelten als gesundheitsfördernd. Sie wirken dabei vor allem als Antioxidans (Schutz vor freien Radikalen) und weisen entzündungshemmende Eigenschaften auf.

Sauerkirschen als ganze Frucht, Saft, Saftkonzentrat oder Trockenextrakt zeigen in Studien interessante Eigenschaften, welche ihren Einsatz in Prävention und Medizin spannend machen.

Mögliche Einsatzgebiete von Sauerkirschkonzentraten und -extrakten

Sport: muskuläre Regeneration

Die Einnahme von Sauerkirschsupplementen verbessert einigen Studien zufolge die Erholung nach längerem Ausdauer- und Krafttraining, einschliesslich einer leichten Verringerung des empfundenen Muskelkaters und einiger Entzündungsmarker sowie einer schnelleren Rückkehr zum Ausgangsniveau der Muskelkraft und -leistung.

Das Timing der Einnahme ist dabei offenbar ein kritischer Faktor. Studien haben einheitlich gezeigt, dass sich die Muskelfunktion an den Tagen nach dem Training schneller erholt, wenn das Sauerkirschprodukt mehrere Tage vor dem Training eingenommen wird.1

Eine Meta-Analyse mit 10 Studien konnte zusammengefasst zeigen, dass der Konsum von Sauerkirschsaft oder Trockenextrakt über einen Zeitraum von sieben Tagen bis zu 1.5 Stunden vor dem Radfahren, Schwimmen oder Laufen die Ausdauerleistung der Studienteilnehmer (im Alter von 18–35 Jahren) signifikant verbesserte (127 Männer, 20 Frauen).

Als Wirkmechanismus wird eine Reduktion von Entzündungs- und Oxidationsparametern aufgrund des Polyphenolgehalts angenommen.2

 

Physiotherapeut unterstützt einen Sportler bei der Regeneration durch eine Massage

Aromatase-Hemmer-induzierte Arthralgie (AIA)

Eine Frau, die an Handgelenkschmerzen leidet, hält ihr schmerzendes Gelenk fest

Antihormontherapien mit Aromatase-Hemmern bei Brustkrebspatientinnen können Gelenkschmerzen (Arthralgien) verursachen. Diese sind oft der Grund für Therapieabbrüche. Eine randomisierte, Placebo-kontrollierte, klinische Doppelblindstudie (n = 48) bestätigt eine 34%ige Reduktion der AIA durch die Einnahme von Sauerkirschsaft (Placebo: 1.4%ige Reduktion). Eingesetzt wurde ein Saftkonzentrat (entsprechend ca. 50 Sauerkirschen oder 3 g Sauerkirsch-Trockenextrakt), das in Wasser verdünnt einmal täglich während 6 Wochen eingenommen wurde.3

 

Balkendiagramm der Studienergebnisse zur Schmerzreduktion bei Arthralgie (Gelenkschmerzen) verursacht durch Aromatase-Hemmer
34.7%ige Schmerzreduktion nach 6-wöchiger Einnahme von 30 ml Sauerkirschsaftkonzentrat im Vergleich zu 1.4% in der Placebo-Gruppe (p = 0.034).3

Arthrose

Höhere Dosierungen von Sauerkirschsaft können Entzündungsprozesse im Gelenk reduzieren. In einer randomisierten Crossover-Doppelblindstudie erhielten 58 Teilnehmer mit leichter bis mittelschwerer Kniearthrose während 6 Wochen 2 Flaschen à 235 ml Sauerkirschsaft oder Placebo zu trinken. (Eine Flasche Saft entsprach dabei ca. 50 frischen Sauerkirschen.)

Ergebnisse der Doppelblindstudie

In der Verumgruppe verbesserte sich der Entzündungsmarker hsCRP, und dieser Effekt war wiederum mit einer Verbesserung des totalen WOMAC (Western Ontario McMaster Osteoarthritis Index) sowie den Unterskalen (Schmerz, Steifigkeit und Funktion) verbunden.4

Balkendiagramm der Ergebnisse aus der Doppelblindstudie
Grössere Verbesserung bei Patienten mit verringertem hsCRP im Vergleich zu Patienten mit unverändertem hsCRP (WOMAC P = 0,01; Funktion P = 0,004; Schmerz P = 0,23; Steifigkeit P = 0,82). Angezeigt werden Mittelwert ± Standardfehler (SE) für die proze

Gicht

Die Datenlage zur Anwendung von Sauerkirschen bei Gicht ist klein und nicht eindeutig.

In einem Tiermodell wurde nachgewiesen, dass Sauerkirschsaft die Aktivität der hepatischen Xanthinoxidase und Xanthindehydrogenase hemmt, was darauf schliessen lässt, dass Sauerkirschsaft die Harnsäureproduktion verringern könnte. Bei gesunden Menschen, die nicht an Gicht leiden, wurde festgestellt, dass Sauerkirschprodukte den Harnsäurespiegel senken und die Ausscheidung von Harnsäure über den Urin erhöhen. Bei Menschen mit Gicht haben kontrollierte Studien jedoch gezeigt, dass Sauerkirschsaft den Harnsäurespiegel und die Anzahl der Gichtschübe nicht wesentlich beeinflusst.5,6

Schlaf

In Sauerkirschen können Spuren von Melatonin nachgewiesen werden. In einer kleinen randomisierten, doppelblinden und Placebo-kontrollierten Studie mit gesunden Probanden (ohne Schlafprobleme) konnte ein Sauerkirschsaftkonzentrat den Melatonin-Spiegel erhöhen und die Schlafdauer und -qualität geringfügig verbessern.

Die Probanden erhielten 7 Tage lang zweimal täglich 30 ml eines Saftkonzentrates, welches mit 200 ml Wasser verdünnt wurde. So wurden täglich ca. 85 µg Melatonin pro Tag eingenommen. (Umgerechnet entspricht diese Menge ca. 90–100 Sauerkirschen pro 30 ml.)7

Die Gruppe, die Sauerkirschsaftkonzentrat konsumierte, schlief im Durchschnitt 40 Minuten länger und hatte eine bis zu 6 % höhere Schlafeffizienz als die Placebo-Gruppe. Auch der Melatonin-Spiegel im Blut war erhöht.7

Aus der Literatur geht hervor, dass tägliche Melatonin-Dosen von 0.5–5 mg eine positive Wirkung auf einen gestörten Schlafrhythmus haben. Da der Melatonin-Gehalt bei Sauerkirschen viel geringer ist, wird vermutet, dass andere Wirkmechanismen vorliegen, wie zum Beispiel der Einfluss der Polyphenole auf den Tryptophan-Stoffwechsel.8

Fazit

Besonders im Sportbereich, aber auch bei Beschwerden des Bewegungsapparats und zur Unterstützung der Schlafqualität stellen Sauerkirschen und daraus hergestellte Produkte wie Saft, Konzentrat oder Trockenextrakt eine spannende ergänzende Therapieoption dar. Weitere Forschungsergebnisse werden in Zukunft die Wirkmechanismen noch genauer beschreiben und weitere Einsatzgebiete definieren.

Literatur

1 McHugh MP. "Precovery" versus recovery: Understanding the role of cherry juice in exercise recovery. Scand J Med Sci Sports. 2022 Jun;32(6):940-950.  

2 Gao R, Chilibeck PD. Effect of Tart Cherry Concentrate on Endurance Exercise Performance: A Meta-analysis. J Am Coll Nutr. 2020 Sep-Oct;39(7):657-664.  

3 Shenouda M, Copley R, Pacioles T, Lebowicz Y, Jamil M, Akpanudo S, Tirona MT. Effect of Tart Cherry on Aromatase Inhibitor-Induced Arthralgia (AIA) in Nonmetastatic Hormone-Positive Breast Cancer Patients: A Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Trial. Clin Breast Cancer. 2022 Jan;22(1):e30-e36.  

4 Schumacher HR, Pullman-Mooar S, Gupta SR, Dinnella JE, Kim R, McHugh MP. Randomized double-blind crossover study of the efficacy of a tart cherry juice blend in treatment of osteoarthritis (OA) of the knee. Osteoarthritis Cartilage. 2013 Aug;21(8):1035-41. 

5 Haidari F Jr, Mohammad Shahi M, Keshavarz SA, Rashidi MR. Inhibitory Effects of Tart Cherry (Prunus cerasus) Juice on Xanthine Oxidoreductase Activity and its Hypouricemic and Antioxidant Effects on Rats. Malays J Nutr. 2009 Mar;15(1):53-64. 

6 Stamp LK, Chapman P, Frampton C, Duffull SB, Drake J, Zhang Y, Neogi T. Lack of effect of tart cherry concentrate dose on serum urate in people with gout. Rheumatology (Oxford). 2020 Sep 1;59(9):2374-2380.  

7 Howatson G, Bell PG, Tallent J, Middleton B, McHugh MP, Ellis J. Effect of tart cherry juice (Prunus cerasus) on melatonin levels and enhanced sleep quality. Eur J Nutr. 2012 Dec;51(8):909-16.  

8 Losso J, Finley J, KArki N et al. Pilot Study of Tart Cherry Juice for the Treatment of Insomnia and Investigation of Mechanisms. Am J Ther. 2018;25(2):e194–e201.