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Omega-3-Fettsäuren – ausreichend dosiert eben doch eine Herzenssache

Person hält grosses rotes Herz aus Porzellan in beiden Händen

Inhalt

Omega-3-Fettsäuren reduzieren das Mortalitätsrisiko aufgrund eines Herzproblems

In einer Meta-Analyse, welche 14 Studien mit 72ʼ000 Teilnehmern umfasste, zeigte sich bei beliebiger Dosierung eine signifikante Risikosenkung von 8 %, infolge eines Herzproblems zu sterben.2 Hervorheben möchten wir, dass eine Supplementierung mit mehr als 1 g pro Tag das Risiko für ein tödliches Herzereignis (any cardiac death) um 29 % senkte! Dies bei zusammengefasst doch über 20ʼ000 untersuchten Probanden.

Auch andere Mikronährstoffe können die Herz-Kreislauf-Mortalität senken. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel «Die Gabe von Selen und Coenzym Q10 halbiert die Herz-Kreislauf-Mortalität im Alter langfristig». 

Patienten mit hohen Blutfettwerten profitieren noch mehr von Omega-3-Fettsäuren

Die oben erwähnte Meta-Analyse2 zeigte ebenfalls, dass die Vorteile einer Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren bei hohen Blutfettwerten (Triglyceride ≥ 150 mg/dl), hohem LDL-Cholesterin (≥ 130 mg/dl) und/oder nach einem Herzinfarkt besonders ausgeprägt sind.  

Eine weitere Meta-Analyse6 zeigt ebenfalls einen klaren Trend:

Signifikante Risikoreduktion für ein Herzereignis bei Patienten mit Triglyceriden > 150 mg/dl

Risikoreduktion für ein Herzereignis bei Patienten mit Triglyceriden > 150 mg/dl: Studienergebnisse | Burgerstein Foundation
Adaptiert nach Alexander DD et al 6

Signifikante Risikoreduktion für ein Herzereignis bei Patienten mit LDL-Spiegel > 130 mg/dl

Risikoreduktion für ein Herzereignis bei Patienten mit LDL-Spiegeln > 130 mg/dl: Studienergebnisse | Burgerstein Foundation
Adaptiert nach Alexander DD et al 6

Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA verbessern die Wirkung von Statinen

Von Bedeutung ist ebenfalls, dass EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) zur Verbesserung der Wirkung von Statinen eingesetzt werden können, denn: Nicht immer können mit Statinen alleine die Blutfette ausreichend gesenkt werden.

Studien zeigen diesen Effekt von EPA und DHA

Studie 1

Eine koreanische Studie untersuchte bei 201 Patienten, bei denen 20 mg Rosuvastatin nach 4 Wochen nicht den gewünschten Erfolg brachten, wie gut in der einen Gruppe nur die Dosiserhöhung auf 40 mg Rosuvastatin und in der anderen Gruppe die Kombination von 40 mg Rosuvastatin mit 1.8 g EPA und 1.5 g DHA eine erfolgreiche Kontrolle der Blutfette ermöglichte.3 Die (zu Beginn zu hohen) Triglyceridwerte sanken in der Kombinationsgruppe signifikant deutlicher (um 26 %) als in der Gruppe, die keine Omega-3-Fettsäuren bekam (um 11 %). Dasselbe zeigte sich beim Nicht-HDL-Cholesterin (−10 % vs. −2 %).

Studie 2

In einer anderen Studie mit 285 Patienten mit stabiler koronarer Herzerkrankung und Statin-Therapie zeigte sich nach 30 Monaten, dass zusätzliche Gaben von 1.9 g EPA und 1.5 g DHA vor allem bei niedrig dosierten Statinen helfen, die atherosklerotischen Veränderungen der Herzgefässe zu reduzieren (weniger Plaque-Bildung).4

Mehr zum Thema Gefässverkalkungen bei Patienten in Statin-Therapie erfahren Sie auch in unserem Artikel «Spielt Vitamin K2 eine wichtige Rolle zur Vermeidung von Gefässverkalkungen bei Patienten in Statin-Therapie?».

Wie begründet sind Diskussionen um die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Obwohl diverse Studien eine klare Reduktion der Mortalität durch die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren aufzeigten, stellen aktuelle Untersuchungen den Nutzen infrage. 

Folgende Gründe könnten dafür verantwortlich sein:

  • Zu kurze Beobachtungsdauer
  • Zu geringe Dosierungen
  • Gute medizinische Versorgung in heutiger Zeit (konsequenter Einsatz von Statinen bei Risikopatienten, verbesserte medizinische Notfallversorgung) könnte die Vorteile in Bezug auf die Mortalität kaschieren.

Beispiel für eine Studie, welche die Wirkung infrage stellt

In dieser Studie werden die Ergebnisse aus 10 randomisierten, grossen (mindestens 500 Studienteilnehmer) und lang dauernden (mindestens 1 Jahr, im Median 4,4 Jahre laufenden) Interventionsstudien zusammengefasst.1

Ergebnis

Bei fast 78ʼ000 Probanden mit vorbestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung konnte durch die Supplementierung der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA das Risiko nur insignifikant gesenkt werden für:

  • Tod infolge einer Herzerkrankung bzw. von Herzversagen
  • Auftreten eines nicht-tödlichen Herzinfarktes

Achtung, diese Ergebnisse müssen mit Vorsicht gewertet werden

Nur eine einzige der 10 berücksichtigten Studien setzte mehr als 2 g EPA+DHA ein. Diese Menge fordern wir aufgrund der publizierten Daten schon länger zur Sekundärprophylaxe. Somit beantwortet die Studie nicht die essenzielle Frage, ob EPA und DHA das Herz bei bestehender Herz-Gefäss-Erkrankung schützt, sondern sie bestätigt, dass die Supplementierung von durchschnittlich 1 g EPA oder DHA bei der Mehrzahl dieser Patienten nicht ausreicht. Dosis facit venenum – oder eben dosis facit medicinam.

Unser Fazit: Omega-3-Fettsäuren ausreichend dosiert sinnvoll

Fischöl bleibt also eine Herzenssache. Aber können wir die erforderliche resp. sinnvolle Dosierung von EPA und DHA individuell ermitteln?  

Mittelfristig ist denkbar, dass weniger die Dosierung, sondern eher das Wort «ausreichend» in den Vordergrund rückt – wir gehen davon aus, dass der HS-Omega-3-Index ((Glossarlink)) an Bedeutung gewinnen wird. Denn immer häufiger zeigt sich, dass all jene mit genügend Omega-3 in ihren Zellen weniger Herz-Kreislauf-Probleme haben.5

 Obwohl es grosse individuelle Unterschiede im Metabolismus von EPA und DHA gibt, sind die Omega-3-Einnahmeempfehlungen oft recht pauschal – 1 g pro Tag für den «Herzschutz», 2 g bei entzündlichen Erkrankungen, vorbestehenden Herz-Kreislauf-Problemen etc. Wer seinen Omega-3-Index nicht kennt, der tut mit diesen Dosierungen sicher nichts Falsches.

Aber die «Zufuhr» entspricht nicht automatisch der «Aufnahme»: Erst wenn man misst, weiss man, wo man steht.

 Möglicherweise können viele negative Studienergebnisse dadurch erklärt werden, dass der HS-Omega-3-Index-Zielbereich von 8–11 % trotz Supplementierung nicht erreicht wurde. Dies bestätigen auch Nachanalysen grosser Interventionsstudien. Den individuellen HS-Omega-3-Index zu kennen, sollte selbstverständlich werden – die Messung fliesst hoffentlich bald in die medizinische Routine ein.

Literatur

1 Aung T et al. Associations of Omega-3 Fatty Acid Supplement Use With Cardiovascular Disease Risks: Meta-analysis of 10 Trials Involving 77 917 Individuals. JAMA Cardiol. 2018 Mar 1;3(3):225-234.

2 Maki KC et al. Use of supplemental long-chain omega-3 fatty acids and risk for cardiac death: An updated meta-analysis and review of research gaps. J Clin Lipidol. 2017 Sep - Oct;11(5):1152-1160.

 3 Kim CH et al. Efficacy and Safety of Adding Omega-3 Fatty Acids in Statin-treated Patients with Residual Hypertriglyceridemia: ROMANTIC (Rosuvastatin-OMAcor iN residual hyperTrIglyCeridemia), a Randomized, Double-blind, and Placebo-controlled Trial. Clin Ther. 2018 Jan;40(1):83-94.

4 Alfaddagh A et al. The effect of eicosapentaenoic and docosahexaenoic acids on physical function, exercise, and joint replacement in patients with coronary artery disease: A secondary analysis of a randomized clinical trial. J Clin Lipidol. 2018 Mar 14. pii: S1933-2874(18)30173-9.

5 Harris WS et al. Erythrocyte long-chain omega-3 fatty acid levels are inversely associated with mortality and with incident cardiovascular disease: The Framingham Heart Study. J Clin Lipidol. 2018 Mar 2. pii: S1933-2874(18)30061-8.

6 Alexander DD et al. A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials and Prospective Cohort Studies of Eicosa pentaenoic and Docosahexaenoic Long-Chain Omega-3 Fatty Acids and Coronary Heart Disease Risk. Mayo Clin Proc. 2017 Jan;92(1):15-29.