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Mikronährstoffe in der Medizin: FATIGUE – 16. Ärztekongress 2022

Inhalt

Müdigkeit – Faktencheck B12 und Eisen

Dr. Stefan Markun, Zürich, stellte die aktuellen Definitionen und Differentialdiagnosen inklusive Erstliniendiagnostik von Fatigue und Chronic Fatigue Syndrome (CFS) vor. Er beleuchtete sodann die Datenlage für eine Eisensupplementation bei Müdigkeit bei nicht-anämischem Eisenmangel. Sowohl orales als auch intravenöses Eisen scheinen Wirkung zu erzielen – und trotz hoher Placebo-Response-Rate sind die Numbers-needed-to-treat (NNT) so gut, dass sich ein Therapieversuch rechtfertigt. Für Vitamin B12 präsentierte er die in einem eigenen Review des Instituts für Hausarztmedizin der Universität Zürich erhobenen Daten, wonach 43 % der Schweizer Hausärztinnen und -ärzte bei Fatigue Vitamin B12 substituieren, wenn der Serumwert von Vitamin B12 zwischen 148–350 pmol/L liegt. Bei unbekannter NNT zeigt die Datenlage, dass orale und intravenöse B12-Supplementierung gleichwertige Ergebnisse bringen.

Chronic Fatigue: die Rolle des Mikrobioms

Im folgenden Vortrag erklärte Prof. Dr. Pietro Vernazza, St. Gallen, aktuelle Hypothesen zur Ätiologie des CFS (denen als gemeinsamer Nenner jeweils eine mitochondriale Dysfunktion zugrunde liegt) und beleuchtete im ersten Teil die mögliche Rolle des Darmmikrobioms bei CFS. Im zweiten Teil stellte er aus der Perspektive des Infektiologen einen spannenden Vergleich von CFS und Long-Covid vor und zeigte die Ähnlichkeiten betreffend Immundysregulation, Störungen im zellulären Energiestoffwechsel und in der Dysregulation des autonomen Nervensystems zwischen diesen beiden postinfektiösen Formen von Fatigue.

Welchen Beitrag kann die integrative Mikrobiomanalyse leisten?

Dr. Axel Strittmatter, Wallisellen, sprach in seinem Übersichtsreferat zum Thema Mikrobiom über den Stand der Forschung und trennte dabei klar zwischen wissenschaftlich etablierten Fakten und Lifestyle. So besitzt der Mensch eigentlich 2 Genome: sein eigenes (rund 25’000 Gene) und dasjenige aller Bakterien, die in ihm siedeln (rund 4 Millionen individuelle Gene). Entsprechend machen bakterielle Ausscheidungen auch bis zu 50 % aller Stoffwechselprodukte im Blutserum aus. Ausserdem wurde besprochen, welche Bedeutung das Mikrobiom für die Produktion von Nährstoffen wie kurzkettigen Fettsäuren hat (die ihrerseits Hirn und Immunsystem beeinflussen), wie es mit dem Darmepithel interferiert und wie die Mikrobiomanalyse im Labor erfolgt.

Mikronährstoffe für die mitochondriale Gesundheit

Am Nachmittag hielt Frau Prof. Dr. Mette Berger, Lausanne, drei spannende Referate. So sprach sie zunächst darüber, dass sich bei kritisch Kranken Energiedefizite oder erhöhter oxidativer Stress umso gravierender manifestieren. Als langjährige Intensivmedizinerin konnte sie eindrücklich schildern, mit welchen Mikronährstoffen die mitochondriale Gesundheit beeinflusst werden kann.

Neue ESPEN Guidelines für Mikronährstoffe

In den neu publizierten ESPEN Micronutrient Guidelines, die Frau Prof. Dr. Berger in ihrem zweiten Referat vorstellte, hat die Europäische Gesellschaft für klinische Ernährung klare Empfehlungen abgegeben, wann und wie ein Mikronährstoff zu bestimmen sei und in welcher klinischen Situation wie supplementiert werden soll. Es ist zu hoffen, dass diese Guidelines vielen Klinikern als Entscheidungsgrundlage und/oder Motivation dienen, gegen Mikronährstoffmängel aktiv zu werden.

Mikronährstoffversorgung in der Schweiz

In ihrem dritten Referat verdeutlichte Frau Prof. Dr. Berger, dass die Versorgungssituation mit Mikronährstoffen in der Schweiz nicht so rosig ist, wie wir uns das erhofften. Die Selenversorgung der Menschen in der Schweiz ist unbekannt; Rinder zeigen zu 50 % eine Selenunterversorgung. Auch bei anderen Mikronährstoffen wie Vitamin D, Zink oder Omega-3Fettsäuren werden Mängel wohl auch deshalb wenig aufgezeigt, weil sie nicht gemessen werden.

Praktische Tipps zur Nährstoffdiagnostik und -therapie bei Fatigue

Zum Abschluss stellte Dr. Volker Schmiedel, Baar, als Mikronährstoff-Experte seine praxisnahen Behandlungsansätze bei verschiedenen Ursachen von Fatigue vor und gab auch einfache Tipps, bei welchen Patientengruppen mit welchen Labormarkern eine effiziente Abklärung möglich ist, wo diese erforderlich ist und ob/welche Mikronährstoffe mitinvolviert sein könnten.

Ärztekongress der Burgerstein Foundation – eine spannende Plattform zum Thema Mikronährstoffe

Dank der freund­lichen Unterstützung der drei Firmen Burgerstein Vitamine, Streuli Pharma AG und Ortho-Analytic AG konnten wir – zusammen mit Herrn Dr. Paolo Colombani, der als Moderator durch den Tag führte – den Teilnehmern erneut einen dicht gepackten, praxisrelevanten Ausbildungstag bieten und eine spannende Plattform, um sich zum Thema Mikronährstoffe auszutauschen.
Der nächste Ärztekongress findet am 17. Juni 2023 statt.