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Vor- und Nachteile einer pflanzenbasierten Ernährung

Rotkohlsalat mit Gemüse und Kräutern in einer Schüssel auf einem schwarzen Tisch

Inhalt

Pflanzliche Proteine sind besser für die Umwelt als tierische Proteine

Gemäss den Angaben von Agroscope1 ist die Schweizer Nutztierhaltung für ungefähr 13% der hierzulande ausgestossenen Treibhausgase verantwortlich. Des Weiteren wird für die Produktion von tierischen Lebensmitteln sehr viel mehr Energie, Land und Wasser benötigt als für pflanzliche Lebensmittel: So benötigt die Produktion von 1 kg Sojaprotein 74-mal weniger Land und 8-mal weniger Wasser im Vergleich zur Produktion von 1 kg Rindfleischprotein.2 Für den Klimaschutz ist es deshalb durchaus sinnvoll, vermehrt tierische Proteine durch pflanzliche Proteine zu ersetzen. Doch welche Auswirkungen hat die pflanzenbasierte Ernährung auf unseren Mikronährstoffhaushalt? Aktuelle Studien untersuchen die Auswirkungen.

Studie zeigt: unzureichende Versorgung mit Vitamin B12 und Jod bei vorwiegend pflanzlicher Ernährung

In einer Studie3 erhielten 136 Teilnehmende 12 Wochen lang unterschiedlich zusammengesetzte Diäten:

  1. a) 70 % tierische und 30 % pflanzliche Proteine
  2. b) je 50 % tierische und pflanzliche Proteine
  3. c) 30 % tierische und 70 % pflanzliche Proteine

Die Versorgung mit den Mikronährstoffen Vitamin B12, Folsäure, Jod, Eisen und Zink wurde mittels viertägigem Ernährungsprotokoll, Blutanalysen (Hämoglobin, Ferritin, Transferrinrezeptor, Folsäure, Holotranscobalamin II) und Jodausscheidung im 24-Stunden-Sammelurin erfasst.

Ergebnisse

Am Ende der Studie zeigte sich, dass sowohl die Aufnahme an Vitamin B12 und Jod als auch der Jodstatus in der pflanzenproteindominierten Diät und in der 50/50-Diät signifikant niedriger war im Vergleich zur Diät mit 70 % tierischen Proteinen.

Der Vitamin-B12-Status war nach der pflanzenbasierten Diät niedriger als nach der tierischen Diät (70/30). Die Diät, die primär tierische Proteine enthielt, ging auch mit einer höheren Zinkaufnahme einher.

Die Aufnahme an Folsäure und Eisen war hingegen in der Diät mit pflanzlichen Proteinen höher. Beim Eisen- und Folsäurestatus konnte jedoch kein Unterschied festgestellt werden.

Fazit

Die Autoren und Autorinnen schlussfolgerten, dass bei einem stark verminderten Verzehr an tierischen Lebensmitteln auf eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen, insbesondere mit Vitamin B12 und Jod, aber auch Zink, geachtet werden muss.     

Pflanzliche Ernährung: nicht ideal für Knochenstoffwechsel

In einer weiteren Auswertung4 derselben Studie wurde die Auswirkung einer pflanzlichen Ernährung im Vergleich zu einer Ernährung mit tierischen Proteinen auf den Knochenstoffwechsel untersucht.

Es wurden verschiedene Marker des Knochenstoffwechsels wie Beta-Crosslaps (CTX, Marker für den Knochenabbau) und N-terminales Prokollagen Typ-I-Propeptid (PINP, Marker für den Knochenaufbau), Hormone (Vitamin-D3- und Parathormonspiegel), FGF23 (Fibroblast growth factor 23, wichtig für Vitamin D3-, Calcium- und Phosphatstoffwechsel) und Mineralstoffblutspiegel (Calcium und Phosphat) gemessen.

Ergebnisse

Nach 12 Wochen zeigte sich, dass ein Wechsel von einer Ernährung mit primär tierischen Proteinen zu einer Ernährung mit pflanzlichen Proteinlieferanten das Verhältnis von Knochenaufbau zu Knochenabbau (PINP-CTX-Verhältnis) reduziert. Ebenfalls zeigte sich ein starker Anstieg des Parathormonspiegels. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung die Knochengesundheit gefährdet werden kann, was möglicherweise auf eine unzureichende Aufnahme an Vitamin D3 und Calcium zurückzuführen ist. Kritisch muss hier angemerkt werden, dass während der Studie alle Gruppen keine Nahrungsergänzungsmittel und somit auch kein Vitamin D einnehmen durften. Dies führte in allen Gruppen zu einem starken Abfall des Vitamin-D-Spiegels und bestätigt zusätzlich, dass unabhängig von der Ernährungsform eine Vitamin-D-Supplementierung sinnvoll ist.

Was empfehlen Gesundheitsexperten?

Verschiedene internationale Gesundheitsexperten2 haben die Vor- und Nachteile einer pflanzenbasierten Ernährung zusammengefasst (siehe Abbildung):

Zahlreiche Studien zeigen, dass eine vegetarische Ernährung das Risiko von Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hyperlipidämien, Bluthochdruck und Schlaganfälle reduziert. Ebenfalls sind Personen, die sich primär pflanzlich ernähren, weniger von Übergewicht und Typ-II-Diabetes betroffen und haben zudem eher eine reichhaltige und diverse Darmflora.

Eine pflanzliche Ernährung ist jedoch verbunden mit einer schlechteren Knochengesundheit, die mit einem höherem Frakturrisiko einhergeht. Zudem weisen die Experten darauf hin, dass mit einer pflanzlichen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitamin B12, Vitamin D, Calcium, Eisen, Zink, Jod und Omega-3-Fettsäuren und Proteinen kritisch werden kann. Deshalb ist die Einnahme von angereicherten Lebensmitteln oder Supplementen ratsam. Dies ist besonders wichtig für Kinder und Jugendliche, Schwangere und Stillende sowie ältere Menschen.

Vor- und Nachteile einer pflanzenbasierten bzw. vegetarischen Ernährung

Die schlechtere Wertigkeit pflanzlicher Proteine («weniger optimale Aminosäurenverhältnisse») und der teilweise überschätzte Proteingehalt pflanzlicher Lebensmittel (weil lediglich aus der Stickstoffmenge in den Pflanzen errechnet) muss bei einer pflanzlichen Ernährung auch in die Überlegungen miteinfliessen.5, 6

Schlussfolgerungen

Der Mensch ist wohl als Omnivore («Allesfresser») entstanden. Der Trend, weniger Fleisch zu konsumieren, ist sicher sinnvoll, denn eine eher pflanzenbasierte Ernährung bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile und ist auch besser für das Klima. Der Verzicht auf Fleisch als hochwertige Nahrungequelle soll aber nicht zulasten einer guten Eiweiss- und Mikronährstoffversorgung gehen.
Bei unzureichender Zufuhr tierischer Lebensmittel wird die Einnahme von Supplementen, die Vitamin B12, Vitamin D, Calcium, Eisen, Zink, Jod und Omega-3-Fettsäuren enthalten, empfohlen, und auch auf eine ausreichende Proteinversorgung muss geachtet werden.

Literatur

  1. Agroscope: https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/aktuell/dossiers/tieremissionen1.html
  2. Craig WJ et al. The safe and effective use of plant-based diets with guidelines for health professionals. Nutrients 2021;13:4144.
  3. Pellinen T et al. Replacing dietary animal-source proteins with plant-source proteins changes dietary intake and status of vitamins and minerals in healthy adults: a 12-week randomized controlled trial. Eur J Nutr 2021;61(3):1391-1404.
  4. Itkonen ST et al. Partial replacement of animal proteins with plant proteins for 12 weeks accelerates bone turnover among healthy adults: a randomized clinical trial. J Nutr 2021;151:11-19.
  5. https://www.notabenenutrition.media/2022/05/03/pflanzliche-proteine-sind-sie-gleichwertig/ – Text von Dr. sc. nat. ETH Colombani, assessed 9.5.2022
  6. Park S et al. Metabolic evaluation of the dietary guidelines’ ounce equivalents of protein food sources in young adults: a randomized controlled trial. J.Nutr. 2021; 151:1190-1196.